Premiere: Lichtburg Essen Sonntag, 05.05.2024 um 11:00 Uhr
Pressekontakte: Hamid Merhi: 0157 35184485 und Monika Rintelen: 0157 31058719
Ganzer Film vorab (nur für die Presse, Link bitte erst nach dem 5.5. veröffentlichen):
Der Dokumentarfilm: Ashayir - "Clans", die eine und die andere Seite" taucht tief in die Geschichte und Erfahrungen libanesischer Einwanderer ein. Diese Menschen flohen zunächst aus dem türkischen Mardin vor politischer Verfolgung und Armut, fanden jedoch später im Libanon keine dauerhafte Sicherheit aufgrund des dortigen Bürgerkrieges. Der Film beleuchtet ihre Lebensgeschichten, Träume und die verschiedenen und sehr unterschiedlichen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, angefangen von der schwierigen Situation der Duldung bis hin zu den Vorurteilen und der Stigmatisierung, denen sie in Deutschland gegenüberstehen. Aber der Film zeigt auch Erfolgsgeschichten, denn einige Zugewanderten bekamen einen Aufenthaltstitel und nutzten die Chance, in Essen Fuß zu fassen.
Eine zentrale Figur im Film ist Diana Siala, deren Urgroßeltern ähnliche Erfahrungen wie viele andere libanesische Einwanderer gemacht haben. Durch ihre Reise auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Familie in Mardin wird nicht nur ihre persönliche Geschichte, sondern auch die breitere Erfahrung der libanesischen Diaspora aufgezeigt. Viele Menschen mit libanesischer Familiengeschichte waren noch nie in den Gebieten, aus denen ihre Vorfahren ursprünglich kamen.
Das weiss Monika Rintelen schon von ihrem verstorbenen Ehemann, Arno Pilger. Er kümmerte sich schon vor ca 30 Jahren um Menschen aus dieser Community und hinterließ ein Erbe, das auch nach seinem Tod fortwirkt. Die Freundschaften, die damals entstanden, wirken noch heute und bewogen Monika Rintelen, nach den Wurzeln der Geschichte zu forschen.
Der Film ist nicht nur eine nüchterne Dokumentation, sondern ein bewegendes Porträt, das einfühlsam die Hoffnungen, Träume und Kämpfe dieser Gemeinschaft vermittelt. Er verdeutlicht, dass das Thema "Clans" eine Vielzahl von Perspektiven und Geschichten birgt, die oft missverstanden oder einseitig betrachtet werden. Die Regisseure Hamid Merhi und Monika Rintelen zeigen mit ihrem persönlichen Zugang und ihrer sensiblen Herangehensweise, dass es für komplexe gesellschaftliche Probleme wie diese keine einfachen Lösungen gibt, sondern dass Empathie und Verständnis der Schlüssel zur Bewältigung sind. Durch die Betonung von Gütekraft als Lösungsansatz regen sie an, zum Nachdenken und zur Diskussion über die Vielschichtigkeit und Komplexität des Themas.
Hamid Merhi wurde am 27. Januar 19** in Essen geboren und bringt durch seine libanesische Familiengeschichte eine einzigartige kulturelle Perspektive in die deutsche Filmindustrie. Seine Ausbildung absolvierte er zwischen 2008 und 2015 an zwei renommierten Filmuniversitäten in Köln und Baden-Württemberg. Nach seinem Studium zog es ihn ins Ausland, wo er von 2016 bis 2019 in China, Ägypten, im Libanon und in Dubai lebte. Dort sammelte er umfangreiche Erfahrungen in der Produktion von Fernsehspots, Musikvideos und Spielfilmen. Diese internationalen Erfahrungen prägten nicht nur seine technischen Fähigkeiten, sondern auch seinen künstlerischen Ausdruck.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland gründete er die Produktionsfirma MerhiCinema, die sich auf Projekt und Werbefilme spezialisiert. Eines seiner größten Ziele ist es, einen Langspielfilm in Essen zu produzieren. Merhi hat sich zudem als kultureller Vermittler zwischen der arabischen und deutschen Kultur etabliert, vor allem durch seine Beteiligung an Projekten, die den kulturellen Austausch und das gegenseitige Verständnis fördern. Besonders engagiert er sich in der Förderung von Jugendlichen und Schauspiel-Newcomern, indem er ihnen Chancen bietet, die ihm in seiner Jugend verwehrt waren.
Sein familiärer Hintergrund im Filmgeschäft und seine frühen Erfahrungen, als er als Kind mit Kameras „spielte“, haben seine Leidenschaft für das Filmemachen tief geprägt und seine Karriere entscheidend beeinflusst.
Monika Rintelen, 71 Jahre alt, und ihr mittlerweile verstorbener Ehemann Arno Pilger pflegten bereits vor 30 Jahren intensive Kontakte zu Mitgliedern der libanesischen Gemeinschaft. Als Sozialarbeiter war Arno Pilger speziell für die Belange dieser Community zuständig. Seine Mission war es, Essen und die libanesische Gesellschaft näher zusammenzubringen, um ein friedliches Miteinander zu fördern. Heutzutage lebt Monika Rintelen selbst mitten im Gebiet der "Clans". Die Frage, was die "Duldung" in Deutschland eigentlich bedeutet und warum Menschen, die seit über 40 Jahren hier leben, immer noch mit Schwierigkeiten konfrontiert sind, ließ sie nie los. Und als sie auf die Idee zu Filmen kam, die dazu beitragen, unsere Gesellschaft und unser Leben schöner zu machen, konnte das Thema "libanesischstämmige Mitbürger:innen" natürlich nicht fehlen.
Reinhard Wiesemann, 64 Jahre alt, lebt mit Monika Rintelen im Mehrgenerationenhaus "GeKu" in der nördlichen Innenstadt von Essen, die als "Clangebiet" gebrandmarkt wurde. Er hat dort das Unperfekthaus, die VielRespektStiftung und weitere Projekte gegründet. Wie Monika Rintelen auch ist er mit zahlreichen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen - inkl. "Clanmitgliedern" befreundet und will es nicht hinnehmen, dass diese Menschen in Sippenhaft gestellt werden. Auch durch die Erfahrung dieses Films beeinflußt entstand der Gedanke, eine neue Stiftung ins Leben zu rufen, die KräftigeGüteStiftung, deren Aufgabe darin besteht, staatlichen Machtorganen deutlicher zu machen, dass Güte eine stärkere und langfristiger wirkende Kraft als "1000 Nadelstiche" und "hartes Durchgreifen" ist.
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